Die Schöpfung
Zuerst hatte der braune Gott die Erde geschaffen, danach wurde Areco Askan, die blaue Göttin gebeten, eine schützende Schicht um die Erde zu legen, damit Leben entstehen kann und diese auch geschützt wird. Nach vielen Versuchen und Überlegungen schuf Areco Askan den Himmel und das Erdmagnetfeld mit all den komplexen physikalischen Zusammenhängen und Gesetze, um das Leben auf der Erde perfekt zu schützen. Diese Arbeit hat sehr viel Kraft gekostet und Areco Askan war völlig erschöpft.
Der rote Gott wurde allerdings schon bereits beauftragt die Menschen zu erschaffen und er war schon voll dabei. Aber Areco Askan war noch gar nicht fertig. Physikalisch waren der Himmel und das Erdmagnetfeld aufgebaut und die Schutzwirkung dieser Elemente war völlig ausreichend, um die Menschen zu beschützen. Doch es fehlte noch etwas.
Die Seele
Genauso wie der gelbe Gott wusste Areco Askan, dass die Menschen nach deren Schöpfung auch eine wunderbare Seele bekommen werden. Beide durften auch schon bereits einen Blick in die Seelenkrippe werfen und konnten die Schwächen und Stärken sehen, die nach der Vereinigung der Körper mit der Seele entstehen werden. Der gelbe Gott war nämlich gerade fertig mit der Schaffung der Flora und Fauna (Pflanzen und Tiere) und sah die Menschen allerdings als große Gefahr für seine Schöpfungen. Die Menschen würden sich so stark entwickeln, dass eines Tages kein Platz mehr für seine Kreaturen übrig bleiben würden und alle vernichtet werden. Er studierte die Schöpfungen des braunen Gottes (der die Erde geschaffen hat) und der blauen Göttin, Areco Askan ganz genau, verstand die Zusammenhänge und suchte gezielt nach Schwächen. Als er diese fand, hat er sie verstärkt und gewaltige Naturkatastrophen hervorgerufen, die immer wieder über die Menschen einbrechen sollten, um sie daran zu erinnern, dass die Erde nicht denen gehört und zerstören können, sondern sie schützen müssen. So hatte er die Tsunami, Vulkanausbrüche, Hurricanes, Erdbeben, Überflutungen, Stürme und andere Naturkatastrophen geschaffen. Und er wusste, die Menschen werden Angst davor haben.
Die Alternative
Areco Askan fand zwar die Entscheidung des gelben Gottes prinzipiell richtig, dennoch wollte Sie gerne einen anderen Ansatz versuchen. Die Menschen sollten nicht durch Angst von der Schönheit der Erde überzeugt werden, sondern durch Liebe und überwältigende Gefühle beim Anblick außergewöhnlicher Himmelserscheinungen.
So entschied Sie sich den Menschen zu helfen und ihnen ein gewaltiges Geschenk zu machen, so dass sie immer wieder völlig unabhängig von deren momentanen Situation daran erinnert werden, wie unglaublich schön und überwältigend positiv das Leben ist. Da sie selbst aber völlig erschöpft war und die Menschen kurz vor der Fertigstellung waren, hatte sie ihre 4 Söhne gebeten, das Bestes zu geben und ihr Wunsch umsetzen.
Norgand, Sügand, Osgand und Wesgand, die Söhne von Areco Askan, waren die Götter der entsprechenden Himmelsrichtungen. Vermutlich war dies die beste Entscheidung der blauen Göttin, denn nun sollten die Menschen 4 Geschenke bekommen statt eines.
Die Himmelszeichen
So machten sich die 4 Söhne an die Arbeit und trotz der Kürze der Zeit haben sie unglaubliche Ideen gehabt.
Wesgand, der Gott des Westens
entschied sich den Menschen die Abenddämmerung zu schenken. Von Zeit zur Zeit, wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt, werden die Wolken rot gefärbt und zwar in einer gewaltigen Farbenpracht von unglaublichen Ausmaßen. Wenn die Menschen diese Naturerscheinung sehen werden, verstehen sie jedesmal vom neuen, wie unglaublich groß und gewaltig die Natur ist, sie werden von positiven Gefühlen durchströmt und deren Seele findet für wenige Augenblicke zur Ruhe, die Liebe wird allgegenwärtig und das einzige sein, woran die Menschen in diesem Moment denken werden.
Osgand, der Gott des Ostens
hat gesehen, was sein Bruder Wesgand gemacht hat und gefiehl ihm sehr. Er hat sich überlegt eine Brücke zwischen Himmel und Erde zu bauen. Er wollte, dass am Ende einer bedrückenden Zeit des Sturms Hoffnung in den Menschen wieder aufkeimt. Osgand schenkte den Menschen den Regenbogen. Mit den wunderschönen Farben zeigt der Regenbogen, dass es im Leben so viele schöne Dinge gibt, auf denen man sich freuen kann und wofür man dankbar sein kann. Nach Regen kommt immer die Sonne und genau in dieser Zwischenzeit, wenn der Regen noch nicht zu Ende aber die Sonne schon da ist, werden die Menschen den Regenbogen sehen. Und deren Herzen wird sich mit Freude füllen, ein Schmunzeln wird das Gesicht zieren und die Seele wird voller Optimismus in die Zukunft blicken.
Sügand, der Gott des Südens
begann die Seele der Menschen zu studieren und versuchte sie zu verstehen. Er erkannte letztlich eine wesentliche Eigenschaft eines jeden Menschen, die Hoffnung. Er schenkte den Menschen die Sternschnuppen. Jedes Mal wenn nachts am Himmel die Sternschnuppen zu sehen sind, werden die Menschen die Augen zu machen, ein Gefühl der Hoffnung wird sie regelrecht überwältigen und sie werden sich etwas wünschen, das wonach sie sich am meisten sehnen. Sternschnuppen sind für wenige Augenblicke wie ein Regen der Sterne, wie eine Verbindung zwischen dem Weltall und den Menschen. Der Wunsch, den ein Mensch während eines Sternschnuppens sich denkt, trägt er ein lebenlang mit sich und er wird sich eines Tages erfüllen.
Norgand, der Gott des Nordens
ging zu seiner Mutter Areco Askan und bat Sie um Rat, was wohl den Menschen noch fehlen würde. Liebe, Freude und Hoffnung werden ja bereits durch die Himmelszeichen seiner Brüder aktiviert und verstärkt, so dass die Menschen immer wieder daran erinnert werden. Was würde noch fehlen?
Areco Askan sah ihren Sohn Norgand an und sagte; du wirst die schwerste Aufgabe erhalten. Die Menschen werden sich immer nach Freiheit sehnen, und doch werden sie niemals vollständig frei sein. Schaffe eine Himmelserscheinung, welche die Menschen genau daran erinnert! Nun war Norgand der kreativste der 4 Brüder und machte sich daran etwas gewaltiges zu schaffen, genauso gewaltig, wie der Wunsch der Menschen nach Freiheit. Er schuf die Nordlichter. Diese Lichter kommen von weit her, von der Sonne, gibt es in unterschiedlichen Farben und Nuancen, sind von gewaltigem Ausmaß, füllen zeitweise den ganzen Himmel aus, sind mal sehr hell und kraftvoll, mal sehr zart und gerade zu sehen, es scheint als würden sie zur Erde wollen und sie umarmen. So nahe die Nordlichter auch erscheinen mögen, berühren sie doch niemals die Erde, sie bleiben für immer unerreichbar.
© von Justin Jernoiu